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Die Vorreiterinnen der VWH GmbH: Frauen in Männerdomänen

Mit Toughness und Durchsetzungsfähigkeit gegen traditionelle Geschlechterbilder

Bei der Berufswahl dominieren klare Rollenmuster – auch in der heutigen, aufgeschlossenen Zeit. Klischees sind hartnäckig, so gibt es nach wie vor diverse Berufe, die ganz klar von einem Geschlecht dominiert werden. In diesen sogenannten Frauen- und Männerberufen sind mindestens 80 % Männer beziehungsweise Frauen tätig.

Im vergangen Jahr führte das Bundesinstitut für Berufsbildung eine Analyse zu diesen klischeebelasteten Berufen durch. Das Ergebnis zeigt, dass sich etwas bewegt. In rund 80 von 105 untersuchten Männerberufen ist der Anteil weiblicher Auszubildenden in den letzten zwölf Jahren gestiegen. Mit durchschnittlich etwa 0,2 Prozentpunkten pro Jahr und Beruf lässt sich ein nicht großer, aber unverkennbarer Trend ablesen. Auch ein Unternehmen aus dem Westerwald freut sich über diese Entwicklung. Die VWH GmbH begrüßte in den letzten zwei Jahren zwei weibliche Auszubildende für den Beruf der Werkzeug- und Industriemechanikerin– beide legten den Einstellungstest mit Bestnoten ab.

Werkzeugmechaniker entwickeln im Hause VWH Groß- und Präzisionswerkzeuge und Industriemechaniker Sondermaschinen, die in Industrie, Forschung und Medizin Anwendung finden. Entsprechend umfangreich ist die Ausbildung. Neben dem konventionellen Bohren, Fräsen, Schleifen, Feilen oder Drehen arbeiten Werkzeug- und Industriemechaniker auch an computergesteuerten Fertigungsmaschinen, die sie teilweise selbst programmieren. Das Berufsbild wird bisher von Männern dominiert. Bei der VWH GmbH stehen aber auch Frauen an der Maschine und das nicht erst seit diesem Jahr.

Der Frauenanteil bei der VWH GmbH liegt aktuell bei genau 11,4 %, im Bereich der Technik bei 7,6 %. Man könne nicht erwarten, dass der Beruf des Werkzeug- und Industriemechanikers oder andere technische Arbeitsfelder von Frauen und Männern gleichermaßen angestrebt werden. Es sei allerdings wichtig, die Voraussetzungen für alle gleich zu gestalten, erklärt Geschäftsführer Thomas Sturm. Man müsse Vorurteile abbauen und darüber hinaus Kompetenzen erkennen und fördern. Initiativen wie der jährliche Girls’Day und Boys’Day unterstützt die VWH GmbH deshalb gerne und gibt interessierten Nachwuchskräften einen Einblick in die Welt des Sondermaschinen- und Werkzeugbaus. Wer Interesse an einem Beruf hat, soll sich nicht von Schubladen irritieren lassen. Ein Praktikum zeigt, was der Beruf für einen bereithält – inhaltlich und persönlich. Das Unternehmen bietet permanent die Möglichkeit für Schulpraktika.

„Es kommt nicht auf das Geschlecht an, sondern auf die Leistung. Hier zählen Teamfähigkeit und Motivation“, klärt Patricia Feldpausch auf. Sie ist gelernte Industriemechanikerin und seit rund drei Jahren Teil der Mannschaft der VWH GmbH. Im April 2017 legte sie ihre Ausbildereignungsprüfung erfolgreich ab und leitet seitdem die mechanische Ausbildung. „Die VWH GmbH fördert und treibt einen dazu an, das Beste aus sich rauszuholen. Vorgesetzte stärken einem immer den Rücken – das ist ein Luxus, der heutzutage nicht in allen Unternehmen eine Selbstverständlichkeit ist.“

 

Frauen in Männerdomänen